Lebensversicherung in Österreich

Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Lebensversicherung, und zwar in allen ihren Formen, noch immer eines der begehrtesten Vorsorgeprodukte. Sie besteht in folgenden Formen: als Risiko- oder Ablebensversicherung, als Kreditrestschuldversicherung, als Erlebensversicherung, in der Form der Er- und Ablebensversicherung, der fondsorientierten Lebensversicherung, als fondsgebundene Lebensversicherung und als Kapitalversicherung.

Zu den einzelnen Varianten der Lebensversicherung
Die Form der Risiko- oder Ablebensversicherung ist so zu verstehen, dass im Falle des Ablebens des Versicherungsnehmers eine im vorhinein fixierte Summe an eine begünstigte Person ausbezahlt wird. Besteht kein Todesfall, gibt es auch keine Leistung. Sinnvoll ist die Risiko- oder Ablebensversicherung, wenn es um die Absicherung der Hinterbliebenen geht, denn sie kann für einen relativ kurzen Zeitraum und für eine höhere Versicherungssumme als bei anderen Varianten der Lebensversicherung abgeschlossen werden. Im Gegensatz dazu steht die Erlebensversicherungs-Variante der Lebensversicherung: Die Erlebensversicherung dient der Bildung von Kapital, weil der Großteil der eingezahlten Summen als Sparanteil zu verwenden ist. Am häufigsten wird eine Lebensversicherung allerdings in der Form der Er- und Ablebensversicherung abgeschlossen - Die Leistung der Versicherung wird im Falle des Ablebens des Versicherungsnehmers an den Begünstigten und im Fall des Erlebens des Versicherungsnehmers an den Versicherten erbracht. Wenn Prämien vorübergehend nicht leistbar sind, gibt es die Möglichkeit der Prämienfreistellung. Während der Laufzeit wird nicht ausgezahlt, weder bei der Risiko-, noch bei der Er- und Ablebensversicherung.

Weitere Formen der Lebensversicherung
Bei einer anderen Variante der Lebensversicherung kommt es zur Veranlagung eines Einmalerlags und der laufenden Prämien. Die Ausbezahlung erfolgt durch die Zahlung regelmäßiger gleich bleibender Beträge. Die meisten Versicherungsunternehmen garantieren gewisse Mindestbeträge. Bei Ausbezahlung erfolgt auch die faktisch erworbene Gewinnbeteiligung. Prognosen zur Gewinnbeteiligung bei Vertragsabschluss sind allerdings unverbindlich. garantiert wird nur ein fixer monatlicher Betrag. Im Rahmen der fondsgebundenen Lebensversicherung ist die Wertentwicklung nicht prognostizierbar. Oft werden nur geringe Beträge, die für die Auszahlung vorgesehen werden, garantiert. Bei Auflösung vor Fristablauf kommt es zur Ermittlung des Werts der Anteile am Fonds. Der Ablebensschutz ist meist gering - daher eignet sich die fondsgebundene Lebensversicherung nicht für die Absicherung etwaiger Hinterbliebener. Bei der reinen Kapitalversicherungs- Variante erfolgt zu Versicherungsbeginn ein Einmalerlag. Die Auszahlung erfolgt in Kapitalform oder durch die Anweisung regelmäßiger, gleich hoher Beträge. Desweiteren existiert noch die fondsorientierte Lebensversicherung - hier wird wie bei der klassischen Variante der Lebensversicherung eine garantierte Versicherungsleistung erbracht. Für die Beteiligung am Gewinn wird der zinsmäßige Gewinn in Fondsform veranlagt. Bei der Kreditrestschuldversicherung liegt der Zweck im Besichern von Krediten. Stirbt der Versicherungsnehmer, zahlt das Versicherungsunternehmen die Restschuld aus dem Kreditvertrag.

Vor- und Nachteile der Lebensversicherungen
Vorteile von Lebensversicherungen: Die Prämienleistungen sind steuerlich bis zu einer gewissen Grenze absetzbar. Leistungen an Kapital sind frei an Einkommenssteuer und Kapitalertragssteuer. Nachteile von Lebensversicherungen: Sie haben den Nachteil, dass Gewinnbeteiligungen in der Regel nicht verbindlich sind. Die Flexibilität dieser Anlageformen ist auch begrenzt - Bei Bedarf an Geld während der Laufzeit kommt es zu einer Schmälerung des Vermögens, man erleidet meist Verluste. Denn die Verwaltungskosten für eine Lebensversicherung sind hoch und auch die Vermittlungsprovisionen schlagen zu Buche. Faktum ist auch, dass wer früh mit der Vorsorge anfängt, weniger Prämie für die gleiche Leistung im Endeffekt zahlt.